Flash-Speicher mit Freeze einfach mit einem Speichermedium erweitern

Vor allem bei den kleinen Dreamboxen DM800se und DM500 HD wird der Flashspeicher schnell etwas knapp. Neben der bereits vor ein paar Tagen vorgestellten Abhilfe mit BarryAllen gibt es mittlerweile eine weitere, komfortablere Lösung: Nicht komplett von einem Speichermedium booten, sondern nur den Speicher darauf erweitern.

UPDATE: Hier gibt es eine Übersicht aller Tools zur Flash-Erweiterung wo, je nach Anwendungszweck, auch bessere Alternativen dabei sind. Bitte diesen Artikel vor dem Einsatz von Freeze unbedingt durchlesen!

Im Gegensatz zu der Lösung mit BarryAllen, ist das Erweitern des Flash-Speichers mit dem neuen bzw. aktualisierten Enigma2-PlugIn „Freeze“ von Gutemine spielend einfach. Wie bei BarryAllen aber auch, muss hier ein externes Speichermedium vorhanden sein. Ob es sich dabei um einen USB- oder eSATA-Stick handelt, ist dem Tool egal. Es funktioniert theoretisch auch mit der internen Festplatte, wobei das nicht unbedingt empfehlenswert ist.

Wichtiger Hinweis: Die nachfolgende Anleitung richtet sich ausschließlich an Nutzer einer DM800se, DM500 HD, DM7020 HD und DM8000. Für die DM800HD ist ggf. eine andere Vorgehensweise nötig, bitte informiert euch vorher in den unten verlinkten Support-Threads.

Um den Flash-Speicher sinnvoll und effektiv auszulagern, sollte im ersten Schritt das aktuellste experimentelle OE 2.0-Image von dreamboxupdate.com runtergeladen und geflasht werden. Wer nicht neu flashen möchte, kann das auch mit einem vorhandenen OE 2.0-Image machen — hier aber am besten darauf achten, dass wenigstens noch ein bisschen Platz im Flash vorhanden ist.

Wurde das Image neu geflasht, so können nun die Grundeinstellungen vorgenommen werden. Das Installieren von PlugIns, Kanallisten oder Picons sollte aber noch nicht vorgenommen werden — das kann alles nach dem Auslagern erledigt werden.

Der zweite Schritt sieht nun die Konfiguration des externen Speichermediums, das zum Erweitern genutzt werden soll, vor. Falls es nicht schon angeschlossen ist, sollte es jetzt nachgeholt werden. USB-Sticks können Plug-and-Play angeschlossen werden, bei eSATA-Sticks sollte die Dreambox vorher heruntergefahren werden. Nach dem Anschließen muss der Gerätemanager von Enigma2 aufgerufen werden. Dort muss das Medium initialisiert werden (dabei gehen alle Daten auf dem Speichermedium verloren!) und kann anschließend eingehängt werden. Die Initialisierung ist wichtig, da so das Medium bei den neuen OE 2.0-Images in dem Dateisystem ext4 formatiert wird — alle anderen Dateisysteme werden von Freeze nicht unterstützt und sind für das Erweitern des Speichermediums auch nicht geeignet.

Im dritten Schritt muss nun das Freeze-PlugIn installiert werden. Dazu sollte dieses vorher über FTP auf die Dreambox kopiert werden, vorzugsweise in das Verzeichnis „/tmp„. Danach kann es über Telnet mit dem folgenden Befehl installiert werden: „opkg install /tmp/enigma2-plugin-extensions-freeze*„. Sollte es Probleme oder Fehlermeldung bei der Installation geben, kann vor der Installation der Befehl „opkg update“ Abhilfe schaffen. Wichtig ist, dass die Dreambox während der Installation von Freeze eine Verbindung zum Internet hat, da ein notwendiges Kernelmodul nachgeladen wird.

Freeze Hauptmenü

Nach einem Neustart der Dreambox befindet sich unter Hauptmenü > Einstellungen > „Einfrieren und Erweitern“. Das Tool ist wirklich selbsterklärend: Die wichtigste Funktion ist „Freeze“ (auf dem obigen Screenshot befindet sich das Image bereits im gefreezten Zustand und kann mit der gelben Taste aufgetaut werden). Wird diese ausgewählt, kann im erscheinenden Auswahlmenü das Freeze-Device, also das Speichermedium, auf das der Flash-Speicher erweitert werden soll, ausgewählt werden. Hier sollte das vorher initialisierte und eingehängte Medium gewählt werden. Nach einer Bestätigung ist es auch schon fertig: Der Flash-Speicher wurde auf das externe Speichermedium erweitert!

Um zu verifizieren, dass alles geklappt hat, kann auch mit der grünen Taste der Freeze-Status abgefragt werden. Wenn alles passt, sollte es in etwa so aussehen wie auf dem folgenden Screenshot:

Freeze Info

Das Root-Verzeichnis ist, wie auf dem Screenshot zu sehen, jetzt insgesamt knappe 2000 MB groß, was im Vergleich zur eigentlichen Größe des Flash-Speichers eindrucksvoll erscheint. Von diesen 2 GB sind ca. 150 MB genutzt. Neben diversen Skins, Picons, HbbTV und Web-Browsern habe ich auf der 800se auch viele PlugIns installiert.

Denn Platzsorgen hat man mit Freeze keine mehr. Das tolle hierbei ist, dass der Flash-Speicher und das ausgelagerte Speichermedium praktisch zu einem großen Speicher verschmelzen. Man muss sich jetzt beispielsweise eine Gedanken mehr darüber machen, wo die Picons landen: Diese können ruhig in den Flash geladen werden — dank Freeze landen diese dann ganz von alleine auf dem USB-Stick, ohne dass man davon etwas mitbekommt.

Auch das Updaten funktioniert mit Freeze problemlos. Ein vorheriges Deaktivieren ist nicht nötig, die Dreambox kann so bedient werden, wie ohne Freeze auch. Natürlich kann nun auch HbbTV und der Web-Browser problemlos auf der 800se und 500 HD installiert werden — genug Platz ist schließlich da.

Ein weiterer Vorteil von Freeze ist übrigens auch, dass der Flash-Speicher hierdurch geschont wird. Denn ab dem Zeitpunkt des Freezens wird nur noch der USB-Stick beschrieben und der Flash-Speicher nicht mehr genutzt.

Sollte es irgendwelche Probleme geben, so kann natürlich problemlos der Freeze wieder rückgängig gemacht werden. Wir der „Unfreeze“ ausgeführt, befindet sich die Dreambox wieder in dem Zustand vor dem Freezen. Alle danach installierten PlugIns und vorgenommenen Änderungen sind dann verschwunden.

Übrigens: dFlash kann problemlos mit einem gefreezten Image genutzt werden. Es wird automatisch der gesamte Inhalt von Flash- und USB-Speicher in einer nfi-Datei gesichert werden. Hierbei entsteht zwar ein entsprechend großes Image, was für den Flash zwar zu groß ist, mit der neusten dFlash-Version (zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels noch nicht erschienen) aber ebenfalls problemlos wiederhergestellt werden kann.

Update von Freeze 0.6.1 auf die neuste Version: Ein Update von 0.6.1 auf Version 0.6.4 ist problemlos möglich. Ein vorheriges entfrieren (unfreeze) ist nicht nötig und sollte auch nicht gemacht werden, da auf diese Weise alle Informationen ab dem Freeze verloren gehen.

Weitere Informationen zu Freeze, immer das aktuellste Installationspaket und Support gibt es derzeit nur im IhaD-Board.

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40 Gedanken zu „Flash-Speicher mit Freeze einfach mit einem Speichermedium erweitern“

  1. Der Flash wird schon weiter genutzt, aber nur mehr read only gemountet für Files die sich seit dem Freeze nicht geändert haben und weiter aus dem Flash verwendet werden können.

    Und das manuelle installieren der kernel-module-unionfs ist eigentlich nicht nötig ein simples opkg update vor dem installieren des Freeze Plugins reicht aus, weil die unionfs module als dependency im freeze ipk definiert sind und damit falls noch nicht vorhanden automatisch nachgeladen werden.

    Und nicht vergessen das man ein gefreeztes Image ganz normal mit dFlash sichern kann, und ab der nächsten Version von Freeze und dFlash wird man mit dFlash auch auf ein gefreeztes device Flashen können was man vorher gesichert hat. Damit für die Benutzer ein geschlossener Kreislauf entsteht.

    1. Ok, habe den Artikel angepasst. Sobald du Version 6.3 veröffentlicht hast, tausche ich dann auch die Screenshots aus!

    2. Leider das funzt nicht mit DM800HD. Bekomme so eine Meldung: “
      *Packages for enigma2-*** found, but incopatible with the architectures configured
      *Cannot find package enigma2-***-freeze.“

      Wie soll ich vorgehen?
      Danke

      Gruss, drava

    3. @drava: Oben im Artikel steht folgender Hinweis: „Für die DM800HD ist ggf. eine andere Vorgehensweise nötig, bitte informiert euch vorher in den unten verlinkten Support-Threads.“

      Hast du denn überhaupt ein OE 2.0-Image im Flash? Falls ja, schau am besten mal den oben verlinkten Thread durch. Bei der 800HD ist wohl (durch den anderen Kernel) eine andere Vorgehensweise nötig, die ich nicht kenne 😉

  2. PS: Und deine screenshots sind noch von Freeze 6.1 das siehst längst im 6.2 ganz anders aus und 6.3 wird sich nochmals was ändern weil der Filesystemcheck dazu kommt im Info Screen

  3. Hi,
    wieder ein super interessanter Artikel.
    Da die Hintergründe zu den Plugins von Gutemine für mich als einfachen User nicht so ganz verständlich sind. Hätte ich folgende Anregung könnste Du aus deiner Sicht in „einfachen Worten“ die Speichererweiterungstools (Freeze, Barry Alan, Dumbo, gibt es noch mehr ?) von Gutemine vergleichen, d.h. Vor- und Nachteile gegenüberstellen und vorallem welches Pulgin ist für welchen Anwendungsfall ideal.

    Viele Grüsse
    Klempner

    1. Hi,
      Vor- und Nachteile gibt es da nicht wirklich, jedes Tool hat einen eigenen Einsatzzweck:

      • Freeze: Flash-Speicher auf einen USB-Stick erweitern
      • Dumbo: Image komplett auf einen USB-Stick auslagern und auch von diesem booten (gibt es noch nicht für das OE 2.0)
      • BarryAllen: Multiboot-Fähigkeit, also die Möglichkeit, mehrere Images von einem USB-Stick booten

      Wenn ich mal bisschen mehr Zeit habe, werde ich vielleicht einen Vergleichsartikel schreiben 😉

  4. LowFAT gibs auch… mich würde ein Vergleich diese vier Plugins ebenfalls sehr interessieren… da sie sich sehr ähneln 🙂

  5. es gibt SATA sticks die am anderne Ende auch noch USB Anschluss haben, dort steckt man ein USB Handyladegerät zur Stromversorgung an und schon funktioniert das auch auf der 500HD ohne jedem umbau wunderbar.

  6. Hallo, wollte mal fragen warum das auslagern der Dateien auf die interne Festplatte nicht empfehlenswert ist? Was ist da das Problem wenn ich es statt auf einen externen Stick es direkt an die interne mache?

  7. Genau so ist es… wenn du intern eine SSD verbaut hast, dann ist es vermutlich weniger ein Problem. Eine saubere Lösung ist es aber, einfach ein anderes Speichermedium nur für die Erweiterung des Flash zu nehmen (CF, USB oder eSATA-Stick), dann gibt es eine saubere Trennung.

  8. danke für den artikel… der blog hier ist einfach nur spitze. immer aktuell und ständig aktualisierte artikel bei neuerungen der einzelnen plugins. dies erspart dem einfachen nutzer eines receivers viel zeit und hilft über kleinere hürden hinweg.

    werde jetzt wieder auf oe2.0 wechseln, nachdem ich mit der barry-allen lösung nicht ganz zufrieden war (gutemine: das plugin ist perfekt!) – es war einfach eine „over-the-top“ lösung.

    freeze kommt meiner anwendungsoption sehr entgegene. einfach zu bedienen und schnell eingerichtet.

    danke, leute! 🙂

    1. Hm also so weit ich weiß sollte der Stick auf jeden Fall die Möglichkeit bieten, über USB o.ä. sich über eine externe Stromversorgung versorgen zu lassen. Schau mal bisschen in den Foren um, dort sollte es eigentlich Erfahrungsberichte von Sticks geben, die funktionieren.

  9. Super! So langsam wird’s doch 🙂

    Gibt es denn inzwischen schon eine Option, 1.6 und 2.0 „parallel“ laufen zu lassen, also daß man wahlweise das alte oder das neue Image booten kann? Denn so lange Project Valerie (und das eine oder andere Plugin auch) nicht auf OE2.0 laufen, macht ein Upgrade auf 2.0 keinen wirklichen Sinn für mich, weil die Nachteile größer wären als die Vorteile 😉

    Die o.g. Übersicht über die verschiedenen Plugins (BA, Freeze & Co.) könnte man ja vll. gleich ins Blue-Panel-Wiki übernehmen. Da wären ein paar Sätze zu den einzelnen Plugins sehr hilfreich 🙂

    Ansonsten danke für Eure Arbeit 🙂

    1. So wirklich parallel geht das nicht. Du könntest höchstens BarryAllen nehmen, mit einem OE 2.0-Image im Flash lässt sich eventuell ein OE 1.6-Image vom Stick booten. Aber Achtung: Das Feature wird nicht offiziell unterstützt und es gibt daher auch kein Support/Hilfe dafür von Gutemine!

      Eine andere Möglichkeit wäre zu warten, bis Dumbo für die OE 2.0 Images rauskommt. Dann könnte man ein „Hardware-Multiboot“ mit zwei USB-Sticks realisieren und so immer vom jeweiligen Image booten.

      Aber du siehst schon: So richtig parallel geht es (noch?) nicht… ist immer mit etwas Bastelarbeit verbunden 😉

  10. Super Artikel.
    Mit welcher Version von dFlash sollte das Recovern denn fehlerfrei funktionieren?
    Auf der dFlash-Seite finde ich kein vernünftiges changelog, aus dem das ersichtlich wäre.

    1. Mit der neusten Version. In Gutemines Threads sind im ersten Posting immer die neusten Versionen verlinkt, in diesem Fall wäre es die 5.3 😉

    2. Danke,

      die Version hatte ich schon installiert. Dann werde ich das Recovern demnächst mal testen…

  11. Ich sitze jetzt hier als laie an die 5H und nichts geht mehr habe eine DM800se Freeze ist instalirt so wie das neuste OE 2.0-Image anfangs hat er noch den stick erkannt nachdem ich ihn in pc mit win7 ntfs formatirt habe alle anderen fat und so ging garnichts. Nach format in die Box dan einstellungen Speichergeräte Initialisieren das hat er dan auch gemacht aber wen ich dan in Freeze gegangen bin und einfriren sagt er mir immer freeze Laufwerk nicht verwentbar vielleicht Fat statt ext4/ext3? ich bin totaller leihe was das angeht, in IhaD-Board habe ich dan gelesen das man bei der dm 800se ext4 formatirt mit df -h habe ich dan gesehen das bei usb /dev/sdb1 und probirt ob mkfs.ext4 /dev/sdb1 geht was ich irgentwie aufgeschnabt hatte in forum alerdings ist da alles nur für pros geschrieben und alles sehr durcheinander auf 80 seiten das man zum schlus garnicht mehr weis was abgeht z.B. soll man sie aushängen per telnet kein plan was das für ein befhel ist und wie das geht und dan eben das mkfs.ext4 /dev/sdb1 für das format also die anleitung oben geht auf alle nicht mit der dm 800se und in Forum komt man auch nicht wirglich weiter als leihe weil ein 1 zu 1 erklärung fehlt für die 800se

    1. so nach weiteren 5H habe ich es jetzt hinbekommen nur eben ganz anderst wie oben steht mit DM 800se.

      Vorgehensweise

      Box mit newnigma2 Geflasht da in System Tools devicemanager den USB auf ext3 Formatiert dann das OE 2.0-Image Geflasht dan den assistent so bald wie möglich abgebrochen und den USB NICHT initialisiert weiter wie in tut Freeze ipk in tmp und per Telnet instalirt restart und dan gleich Stick gefreezt und alles wunderbar.

  12. Jetzt brauche ich doch noch mall Hilfe und zwar scheint jetzt alles zu gehen aber weswegen ich es überhaubt gemacht habe HBBTV geht leider nicht in menü ist es nicht vorhanden per Telnet mit Befehl opkg install enigma2-hbbtv-plugin hat er erst was gemacht scheinbar Instalirt bei ein 2 versuch bekomme ich das als Antwort

    Client> opkg install enigma2-hbbtv-plugin
    Server> root@dm800se:~# opkg install enigma2-hbbtv-plugin
    Server> Package enigma2-hbbtv-plugin (0.999git20120510-r1.0) installed in root is up to date.

    aber in Menü finde ich nichts, Hoffe ihr könt Helfen.

    1. Du musst auch den Browser installieren. Per Telnet oder SSH kannst du dein Problem mit diesem Befehl lösen:
      opkg install –force-reinstall enigma2-hbbtv-plugin && opkg install –force-reinstall enigma2-plugin-extensions-browser

      Danach nur noch GUI durchstarten und schon tauchen 2 neue Menüpunkte auf

    2. Ahh super das hat geklapt Danke piecko. Kent wer den noch ein gutes Freies Telnet tool? das was ich hier aus den netz habe ist nicht so gut.

    3. Putty ist gut.

      Die Anleitung ist übrigens mit einer 800se entstanden. Keine Ahnung was bei dir schief gelaufen ist, aber das Formatieren des Sticks unter einem OE 2.0 Image ist deshalb wichtig, damit dieser in ext4 formatiert wird. Mit manchen, vor allem neueren Sticks gibt es Probleme. Hier lohnt es dich erstmal einen anderen Stick auszuprobieren.

  13. „Nach einem Neustart der Dreambox befindet sich unter Hauptmenü > Einstellungen > “Einfrieren und Erweitern”.“

    Nööö, stimmt nicht! Da steht nur „Flashen & Sichern“ und damit läßt sich der Flashspeicher nicht erweitern!

    Bitte mal korrigieren!

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